Jahresfahrt des Heimatvereins führte in die Oberlausitz und nach Schlesien
BORKEN (pd/era). Der Borkener Heimatverein hat den äußersten Osten Deutschlands besucht. Ziel war Görlitz in der niederschlesischen Oberlausitz. Die weithin ohne Kriegszerstörung gebliebene „Perle an der Neiße“ mit ihren architektonischen Meisterleistungen aus den verschiedenen Stilepochen begeisterte die Mitglieder und Gäste des Vereins. Nach einer Busfahrt durch die im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen Viertel konnte sich die Reisegruppe bei einem Rundgang von der Schönheit der aufwendig sanierten Plätze, Kirchen und Bürgerhäuser überzeugen, heißt es in der Pressemitteilung. Das geschlossene Viertel aus der Gründerzeit war wegen der romantischen Atmosphäre und vielseitigen Kulisse Drehort zahlreicher Filme, so dass die Neißestadt auch liebevoll „Görliwood“ genannt werde, heißt es weiter.
Ebenso besichtigten die Borkener das Görlitzer Kaufhaus mit seinem im Jugendstil gestalteten Glaskuppeldach. Den Abschluss der Stadtbesichtigung bildete in der Kirche St. Peter und Paul die Orgelmusik auf der „Sonnenorgel“ mit Meditation und Informationen. Den für eigene Unternehmungen freien Nachmittag nutzten einige Mitreisende zum Besuch der über die Altstadtbrücke leicht zu erreichenden ehemaligen östlichen Vorstadt von Görlitz, das heutige polnische Zgorzelec.
Auf der Fahrt in das Zittauer Gebirge, dem kleinsten Mittelgebirge Deutschlands, machte die Gruppe in Zittau Halt. Die im äußersten Südosten Deutschlands gelegene Stadt ist durch ihre prächtige kulturhistorisch interessante Altstadt bekannt. Besichtigt wurde die Kreuzkirche, in der das große im Jahre 1472 angefertigte Fastentuch ausgestellt wird. Das drittgrößte bekannte Hungertuch weltweit zieht jährlich Besucher aus aller Welt an. Mit Dampf ging es dann per Zittauer Schmalspurbahn nach Oybin im äußersten Zipfel Sachsens.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch von Breslau (Wroclaw), der Europäischen Kulturhauptstadt 2016. Die malerische Stadt an der Oder wird auch polnisches Venedig genannt, da das Zentrum der Stadt zwischen zahlreichen Nebenarmen und Kanälen auf zwölf Inseln erbaut wurde, die durch 112 Brücken verbunden sind. Die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte ehemalige Hauptstadt Schlesiens wurde im Laufe der Zeit wieder aufgebaut und zählt heute zu den schönsten Städten Polens. Die Borkener besichtigten in Breslau unter anderem den Markt, die Altstadt und die Dominsel.
Quelle: Borkener Zeitung, 3.11.2017
Die Reisegruppe / Foto: Heimatverein