Katholischer Antisemitismus
Vortrag in der Reihe „Geschichte ist mehr“
Vortrag in der Reihe „Geschichte ist mehr“
Am Mittwoch, 31. Oktober 2018 referierte Prof. Dr. Olaf Blaschke (Universität Münster), ein renommierter Kenner der Religionsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert über „Traditionen und Strukturen des katholischen Antisemitismus”. Professor Blaschke machte deutlich, dass der moderne Antisemitismus erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts „erfunden” wurde und sei dann weder in der katholischen noch in den evangelischen Kirchen wichtig gewesen. Vielmehr habe der innerchristliche Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus eine zentrale Rolle gespielt. Auch habe es keine besonderen Ausprägungen dieses Antisemitismus im Münsterland gegeben, sondern habe sich hier wie in anderen Teilen Deutschlands – zum Beispiel in der Presse – widergespiegelt.
Mit diesem aufschlussreichen Vortrag wurde den diesjährigen Gedenkveranstaltungen anlässlich der Pogromnacht vor 80 Jahren ein weiterer Baustein hinzugefügt. Immerhin rund 20 am Thema besonders interessierte Zuhörer fanden den Weg zum VHS-Forum. B.F.
Prof. Dr. Olaf Blaschke zeigte in seinem Vortrag auf, wie unterschiedlich die Deutung des katholischen (und evangelischen) Antisemitismus in der Wissenschaft – und interessierten Öffentlichkeit – aussieht.
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Ein anschauliches Symbolbild – die „Ampel“ – half den Zuhörern, Einstellungen zum katholischen Antisemitismus besser zu verstehen. Fotos: Heimatverein Borken.
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