Am 10. Februar 2019 zeigten der Heimatverein Gemen und das FARB in Kooperation mit der Jugendburg Gemen einen ganz besonderen Film: „Der Friedensreiter“, ein Stummfilm aus dem Jahr 1918.
Der Film erzählt von Geschehnissen im Umfeld der Friedensverhandlungen in Münster am Ende des Dreißigjährigen Krieges. Einer der bekanntesten deutschsprachigen Schauspieler seiner Zeit, Werner Krauss (1884–1959), verkörpert den Friedensreiter. Der Film, dessen Bezüge auf die damals aktuellen Ereignisse des Ersten Weltkrieges unverkennbar sind, ist auch ein interessantes Zeugnis seiner (Dreh-)Zeit.
Wichtige Teile des Filmes wurden in Gemen im Bereich des damals noch herrschaftlich bewohnten Schlosses gedreht. Der Film galt über Jahrzehnte als verschollen, intensive Suchen des Heimatvereins Gemen und auch des Landschaftsverbandes waren über Jahre erfolglos. 2018 hat Frau Dr. Sabrina Leps, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Stadtmuseums Münster, eine Kopie des Filmes in Potsdam entdeckt. (pd FARB Borken)
Frau Dr. Leps führte in den Film ein und erläuterte an verschiedenen Stellen zum einen die nur lose an historischen Tatsachen orientierte Handlung, zum anderen die künstlerischen Elemente. So werden wiederholt aus Gemälden bekannte Szenen nachgestellt. Auch spielten natürlich die Drehorte zwischen Münster (Kinderhaus), Haus Hülshoff (Havixbeck) und der Burg Gemen eine wichtige Rolle bei dieser Vorführung. Interessant war zum Beispiel der Bauzustand des Tores mit der funktionierenden Zugbrücke.
Ein mehr als voller Rittersaal bewies – auch zur Freude des Gemener Heimatvereins, wie Albert Rentmeister für den Veranstalter betonte –, dass ein erstaunlich großes Interesse an letzten Endes doch historischen Themen besteht. Die nach Art eines Agentenfilms konstruierte Handlung mit einigen Überraschungen sorgte für eine fast atemlose Stille im Publikum, trotz reiner Stummfilmtechnik ohne musikalischen Hintergrund. BF
Szene aus dem Stummfilm „Der Friedensreiter“ von 1918.
Reiter auf der Brücke zur Burg Gemen.
(Fotos: FARB Borken)