Fastenzeit bis Karfreitag
L. Walters: Borkens Bruk dört‘t ganße Jaohr
L. Walters: Borkens Bruk dört‘t ganße Jaohr
Nach Niejaohr (Neujahr) und Faslaowend (Fastnacht) beginnt die Fastenzeit als Vorbereitung auf Ostern:
„Den fiefentzwingsten Miärt, Maria Verkündigung, hadde in de Tied, waor‘t naoch kinne Achtstundendag goww, ne besündere Bedüdung. Dann waodde up de Werkstä bi de Handwerkers aowens nich mehr bi Lampenlecht arbeid‘t, un et was Fieraowend. Daorüm heeten den Dag „Modergaotts ut‘t Lämpken“. Dat gung so bes‘n achten September, Mariä Geburt. Düssen Fierdag waodde „Modergaotts in‘t Lämpken“ nömt. Van daor af waodde wär bi Lampenlecht arbeid‘t, bes ‘n Ühr of säwwen, achte.
Mät Palmsunndag faönk de Stillwäke an. In de Kärke wäödd den Palm sängt, und de Scholkinbder kaommt mät ehre Palmbüske in de Kärke. Dat is anderswaor jao ok so. In de Börgerhüse giww‘t aber för de Kinder naoch andere Palmstöcke mät Pielentekes un Britzeln van Kookendeeg ut de Backstaowwe an de spitze Querstöckskes un ne Appel of ne Appelsine up de Spitze. De leste Dage in de Stillwäke, wann me kinne Klocken hüört un kinne Schellen in de Kärke, dann gaoht de Kinder ok up de Straote un klappert met Rädeln un Rappen (Rappeln). Dat hüört me aber anderswaor ok. Stillen Friedag Middag üm een Ühr treckt de Prossione ut. Se geng fröher wied üm de Stadt, an‘t witte Krüß vorbie, äöwwer‘n Hogen Weg, üm de Hawerkämpe un an de Twelinden vörbi, antleste dör‘n Piepershagen, äöwwer de Kanunnenbrügge, längs‘t Gämske Krüßken, naoh‘n Beckenberg. De Burschoppen güngen de Riege naoh: Marbeck, Grütlohn, Westenborken, Rhedebrügge, Hoxfeld, Wirthe, Homer. De Buersfroulö drägen dann alle de blaue Müske aohne den witten Rand vörne, es‘t sik an Truerdage chüörn. Dat giww‘t alle nich mehr. Karfriedag goww‘t ook waat, dat kregg me mehr eemaol int Jaohr, dat wiärn de Aollikrappen. De sall‘t vandage ok wall nich mehr gäwwen. Et mag hier und daor naoch ne aoldsätzige, däftige Börgerfamilie wässen, waor me naoch weet, wo düt läckere Tüg backt wäödd. Et giww aber ok wall kin ander Äten, wat mehr an eenen enßigen Dag int Jaohr up‘n Diß kümp. An andere Dage is mi ook‘n Schinkenbaotterram lewer, dat will ik wall wätten.“