Von West nach Ost …
Gut 30 höchst interessierte Zuhörer kamen am 9. Oktober 2019 zum Vortrag von Rudolf Koormann in der Reihe „Geschichte ist mehr“. Und danach gab es Anmerkungen, Hinweise, Fragen (fast) ohne Ende.
Der Vortrag vermittelte mit Hilfe zahlreicher historischer Aufnahmen einen Eindruck vom Verlauf der drei Straßen – Brinkstraße, Wilbecke und Remigiusstraße – und vom Aussehen der in der Vorkriegszeit anliegenden Häuser. Unter ihnen hatten das ehemalige Waisenhaus und das große Armenhaus, das Hotel Nienhaus und die „alte Volksbank“ einen ganz besonderen Charakter.
Mit einem „Abstecher“ über die Kleine Turmstraße und den „Nonnenplatz“ führten die Bilder auch in eines der Quartiere, die sich links und rechts der besagten Verkehrsachse erstreckten. Besonders eindrucksvoll waren darüber hinaus einige Luftbilder, mittels derer die ehemals dichte Bebauung sichtbar wurde.
Erinnerungen an Personen wie den Zahnarzt Dr. Hugo von Oy, den Organisten Josef Smets und den Fotografen August Elsner lockerten die umfangreiche Bilderreihe auf.
Der Vortrag verfolgte nicht die Absicht, in alten Bildern zu schwelgen. Vielmehr sollten diese dazu anregen, sich Vergangenes vor Augen zu führen und mit Entwicklungen bis hin zur Gegenwart zu vergleichen, evtl. sogar zu werten.
Angesichts der neu gewonnenen Bedeutung von Brinkstraße und Wilbecke einschließlich Bahnhofstraße und Ramsdorfer Postweg als nördliche Verkehrsachse war der Vortrag zudem von besonderer Aktualität.
Übrigens: Die „Remigiusstraße“ wurde nach dem Krieg „verlegt“ an die Remigiuskirche, „Grünstraße“ und „Schildergasse“ verschwanden im Rahmen des Wiederaufbaus. Mit der Johann-Walling-Straße in ihrem innerstädtischen Verlauf jedoch fand man für beide einen „goldenen Mittelweg“.
Ein imposantes Gebäude war das Hotel Nienhaus – bis zum Kriegsende stand es dort, wo sich heute die Sparkasse Westmünsterland befindet. (Quelle: Sammlung Grewing)