Bilder aus dem Borken von gestern und heute
Beim offenen Nachmittag am 2. Mai hielt Ingo Bergsdorf einen Bildervortrag über „Borken nach der Zerstörung 1945“
Nach einem kurzen Rückblick auf den Zustand der Stadt 1945, der das ganze Ausmaß der Zerstörungen – der Stadtkern mit zahlreichen Geschäften und Wohnungen war zu 90 Prozent zerstört – ging es um den schrittweisen Wiederaufbau der Stadt.
Wichtige Beispiele waren die einst prächtige Mühlenstraße, die Heilig-Geist-Kirche mit dem Rathaus und die Planungen für das 1952 fertiggstellte Rathaus und den (neuen) Marktplatz, der durch Einsprüche aus Münster seine heutige große Fläche erhielt.
Ein weiteres Kapitel war der Wohnungsbau am Dülmener Weg und an der Ostlandstraße in Gemen („Ostdeutsche Siedlung“). Auch im Westen an der Hawerkämpe, vor dem Krieg Ackerland außerhalb der Stadt, gab es ein großes Siedlungsbaugebiet sowie die Bergarbeitersiedlung „Am Uhlenspiegel“ und die Glasbläser-Häuser.
Das erste Kino („Capitol“) und 1957 das Freibad (und man darf ergänzen: auch Sportanlagen) folgten. Die Einrichtung der Hendrik-de-Wynen-Kaserne 1957 führte zum Bau der evangelischen Martin-Luther-Kirche und der katholischen Josefskirche, die auch als Garnisonskirchen dienten. Natürlich wurde auch in die Erweiterung und den Neubau von „Volksschulen“ investiert. Eine zentrale Rolle spielte damals der Wiederaufbau der Remigiuskirche, in der seit Ostern 1950 wieder Gottesdienste gefeiert werden konnten. Schließlich wurde das Marienhospital am Boltenhof erweitert.
Mit einem genaueren Blick auf die nicht zerstörte südliche Altstadt um Vennestraße und Kornmarkt begann ein besonders interessanter Vergleich älterer und heutiger Bebauung nach dem unterschiedlich begründeten Abriss, wie bei der Stadtmühle, dem Hotel Nienhaus (1973, Sparkasse), verschiedenen Webereien, der „Centralmolkerei“, dem Missionskonvikt und schließlich auch dem Bahnhof (1952/2014).
Diese Beispiele allein verdeutlichen die Breite des Vortrags, an dem die Besucher lebhaft Anteil nahmen und sich mit Erklärungen beteiligten. B.F.
So sah das Gebäude der alten Stadtmühle vor dem Abriss aus … (Foto: Paul-Kranz-Archiv, Heimatverein)
2
Am Kornmarkt: Boncoeur-Nachbar (Foto: Paul-Kranz-Archiv, Heimatverein)
3
Das Marienhospital (Foto: Paul-Kranz-Archiv, Heimatverein)
… und so sieht es heute aus. (Foto: I. Bergsdorf)
Nach dem Umzug: Das neue Bonceur (Foto: I. Bergsdorf, 2012)