Für neugierige Leser
Der Text ist in dieser Form von Paul Ebbert aufgeschrieben und unverändert wiedergegeben. Der tief mit seiner Heimat verbundene Autor hatte sich ganz der volkstümlichen Unterhaltung verschrieben. Deshalb verteidigt er das von den „Ollen“ geerbte Plattdeutsche leidenschaftlich und mit lebensnahen Beispielen gegen das allmähliche Verschwinden und die beginnende Missachtung.
Etwas schwierigere Ausdrücke werden hier übersetzt:
(1) … dass man noch immer welche findet
(2) Und ist sie manchmal etwas hart (butt = rauh, hart)
(3) sie bringt uns manchmal frohen Mut
(4) … kann man nämlich so manches (an-)bringen
(5) … vergnügt bei(ei)nander sitzt
(6) auf unserm schönen …
(7) … aus der Nähe von Borken oder aus der Stadt
Viele Wörter werden im Münsterland – selbst im Westmünsterland und erst recht im großen norddeutschen Raum – ganz unterschiedlich ausgesprochen, oft sogar von Gemeinde zu Gemeinde. Auch hier in Paul Ebberts Text findet sich ein Beispiel:
In (6) heißt es usse, im Titel unse.
Außerdem gibt es immer wieder „Einsprengsel“ von hochdeutscher Umgangssprache (quasseln, kaputt). Gebräuchliche Wörter aus dem Hochdeutschen (Stadt, Runde, Stunde) werden ganz umstandslos mitverwendet.
Eine besondere Rolle spielt im Plattdeutschen das Französische, das insbesondere während der „Franzosenzeit“ zum 1800 in die nordwestdeutsche Volkssprache Eingang gefunden hat (frz. plaisir wird zu pläseerlik oder pläsierlicke Stunde).
So ist Paul Ebberts Plädoyer für das Plattdeutsche, das sich im Laufe der Jahrhunderte seit dem Mittelalter immer wieder angepasst hat, auch an das Hochdeutsche. BF
Diebesturm (Zeichnung von Paul Ebbert).