Heimatverein feiert 125-Jähriges / 160 Jahre Julia Schily-Koppers
BORKEN (pd). Der Heimatverein Borken hat sein 125-jähriges Jubiläum mit einem Festakt begangen, in dessen Zentrum die Präsentation der Medienstation zu Julia Schily-Koppers stand. In ihrer Begrüßung erinnerte die Vorsitzende Heike Wilde an die Gründung des Vereins, die erfolgte, um „Althertümer“ zu sammeln und auszustellen und um Vorträge und Exkursionen durchzuführen. Diesen Aufgaben stellt sich der Verein heute noch, auch wenn neue Aufgaben dazugekommen sind. Den Nikolauszug für etwa 1000 Kinder in der Stadt Borken zu veranstalten und das Maitremse- Fest zu begehen – dies waren damals keine Vereinsaufgaben.
Ein Detail am Rande: Damals konnten nur Männer Mitglieder werden, und das auch nur dann, wenn sie – laut Satzung – in geordneten finanziellen Verhältnissen lebten und wenn sie beweisen konnten, dass sie Interesse an Vorträgen und Exkursionen hatten. Heute ist die Kultur deutlich weiblicher aufgestellt was sich auch im Laufe des Vormittages zeigte. Fachbereichsleitung, Museumsleitung und Heimatvereinsleitung liegen fest in weiblicher Hand.
Auch Julia Schily-Koppers, die im Februar 160 Jahre alt geworden wäre, kämpfte zu ihrer Zeit mit dem Rollenbild. Ihre Eltern wollten ihr anfangs das Kunststudium nicht erlauben. Aber nach einem sogenannten Haushaltsjahr durfte sie sich der Kunst widmen und eine professionelle Ausbildung beginnen. Viele spannende Einblicke in Leben und Werk sowie einen Beitrag extra für Kinder bietet die neue Medienstation, die die Kunsthistorikerin Daniele Schmidt und der Mediengestalter Klaus Unland im Auftrag des Heimatvereins konzipierten und realisierten. Die Station steht von nun an im Stadtmuseum und ist für jeden Interessierten zugänglich.
Gruß- und Dankesworte sprachen Cornelie Baumann, Jürgen Kuhlmann und Klaus Queckenstedt als Vertreter der Stadt in einem gemeinsamen Beitrag. Auch Dr. Britta Kusch-Arnhold dankte dem Heimatverein, der sich stark im Museum engagiert, indem er zum Beispiel alle Aufsichten organisiert und sich auch an einer Vortragsreihe beteiligt.
Musikalisch wurde die Feierstunde durch Musik von Klein-Hitpass untermalt, der unter anderem auch Klänge aus der Zeit von Julia Schily- Koppers spielte. Beim Charleston zuckten einige Beine, heißt es in einer Pressemitteilung.
Wie geht es weiter? Die neue Medienstation hat noch einige freie Plätze, die mit Beiträgen belegt werden könnten. Daher müsse nun wieder eisern gespart werden, heißt es weiter. Vielleicht finden zur Erweiterung der Station auch wieder Mitglieder der Familie Schily den Weg nach Borken. Jedenfalls konnte Heike Wilde direkt nach dem Festakt Dr. Ulrich Schily in den Verein aufnehmen und man vereinbarte weitere Treffen.
Borkener Zeitung, 30. September 2015